Rastatt, letzte Residenz der Revolution

Als Ergebnis des Vortages wurde der badische Kriegsminister Hoffmann informiert und einzelne Soldaten, die in den Vortagen öffentlich aufgetreten waren, vorübergehend festgenommen. Dieses Vorgehen provozierte seine Kameraden und Offiziere wurden bedrängt und angegriffen. Unter Druck wureden diese aber wieder freigelassen. Am 12. Mai kam Hoffmann persönlich nach Rastatt. Fast schon süffisant schreibt die Neue Freiburger Zeitung vom Effekt, den seine Anwesenheit provozierte.

„Die Anwesenheit des Kriegsministers Hoffmann und das Herbeiziehen von 3 Schwadronen Dragonern und einer halben berittenen Batterie, hatte gerade die entgegengesetzte Wirkung. Die Neuangekommenen machten mit ihren hiesigen Kameraden gemeinschaftliche Sache und gegen Abend mußte der Kriegsminister Hoffmann im wahren Wortsinne durch eine Ausfallpforte fliehen.“

Neue Freiburger Zeitung vom 15.05.1849, S. 605f.

Am 14. Mai

„zwischen 12 und 1 Uhr leisteten die hiesige Bürgerwehr, die ganze Garnision mit den noch anwesenden Offizieren und selbst die österreichische Artellerie und technischen Truppen den Eid auf die Reichsverfassung. Dieser Eid wurde von Brentano abgenommen, welcher vom Balkon des Rathauses herab verkündete, daß die bisherige Regierung in Karlsruhe geflohen sei, er also nebst den übrigen Mitgliedern des Landesausschusses des Volksvereine den Auftrag übernommen habe, für Handhabung des Gesetzes und er Ordnung im Lande Sorge zu tragen.“

Neue Freiburger Zeitung vom 16.05.1849, S. 611.

Bereits am 15. und 16. Mai erschienen in der Zeitung Bekanntmachungen. die mit „Gemeinderath Sallinger“ unterschieben waren. In diesen Bekanntmachungen wurden unter anderem die Neubesetzungen der Positionen in der Bürgerwehr, der Garnison und der Stadt aufgezählt. Außerdem wurde bereits vor möglichen Angreifer auf die Stadt gewarnt. „Als feindliche Truppen erscheinen die, deren Staat die Reichsverfassung nicht als Gesetz anerkennt. Ein etwaiger Kampf verlangt Besonnenheit und Kraft.“ (ebd.)

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